Der Co-working Space in Schöneberg war nicht nur der Startschuss für rent24, sondern auch mein erstes Interior Design Vorhaben. Als Leitmotiv diente die Stadt Berlin selbst, ihre Modernität, Urbanität und Vielseitigkeit. Ein Ort, randvoll von Geschichte, der sich stets neu und doch vertraut anfühlt, an dem man zugleich fremd und heimisch sein kann. Es ist gerade diese Ambivalenz und Diversität, die die Menschen eint und sie dazu inspiriert, die Stadt zu einem Teil von sich zu machen.
Das Design des Spaces soll eine Hommage an eben jenes Gefühl darstellen. Dementsprechend war es unser Ziel, einen inklusiven Ort mit niedrigen Zugangsschwellen zu schaffen. Natürlich ist die Grundidee des Co-working keine neue und doch wollten wir einiges anders machen. Beispielsweise haben wir uns nicht exklusiv auf eine junge, trendbewusste Zielgruppe ausgerichtet, wollten diese aber auch keineswegs ausschließen. Die Profile der Mieter/innen sind sehr unterschiedlich. Ob Großunternehmen oder selbstständige Einzelperson, sie alle sind Teil einer Gemeinschaft und durch das Konzept des Co-working sowohl räumlich als auch ideell miteinander verbunden. Dem Besitzer und Gründer von rent24 war es darüber hinaus wichtig, eine Marke mit allgemeiner Strahlkraft zu schaffen. Die Räume sollen als Statussymbol dienen und allen, die dort arbeiten und agieren, ein Gefühl persönlicher Relevanz vermitteln.
Das Interior Konzept verbindet scheinbar unvereinbare Elemente. Es ist verspielt und gerade dadurch unverwechselbar: Schwarze Wände werden mit zwei- und dreidimensional gemusterten Böden kombiniert und offene Co-Working Flächen im Industrie Stil wechseln sich mit luftig und organisch anmutenden Büroräumen ab. Dazwischen finden sich Gimmicks wie Pinnwände, eine rent24 Logo-Wand, Popcornmaschinen, ein alter Jeep, eine Tischtennisplatte, ein Teleskop und eine Telefonzelle. In Kombination mit Farbkontrasten, jeder Menge Spiegeln und Kunstwerken macht eben diese einzigartige Mischung die mittlerweile etablierte CI von rent24 aus.
Street Art und Graffiti prägen das Berliner Stadtbild. Um das Außen im Innen zu spiegeln haben wir beschlossen, die Flure und Gemeinschaftsräume von verschiedensten Street Art Künstler/innen gestalten zu lassen.
Betritt man den Eingangsbereich, sticht einem sofort die Rezeption ins Auge, die aus einer alten Jeep Karosserie besteht. In diesem Objekt paart sich das Antike mit dem Modernen und das Organische mit dem Industriellen – in einem Element findet sich bereits die Formel für das Gesamtkonzept.
Unser Bestreben war es eine Umgebung zu schaffen, in der die Menschen nicht nur Räume, sondern auch Erfahrungen teilen. Die weitläufigen offenen Arbeitsflächen, die Küche und der Aufenthaltsbereich sollen deshalb Orte sein, die Kommunikation ermöglichen und fördern. Wie in den meisten Privathaushalten, ist die Küche das Herzstück des Komplexes. Sie dient als Treffpunkt und vermittelt ein Gefühl von Gemütlichkeit. Um möglichst vielen Bedürfnissen gerecht zu werden, gibt es vier verschiedene Typen von Besprechungsräumen. Sie alle sind unterschiedlich gestaltet, wobei der Hauptfokus auf der Verwendung von Farbe liegt. Zweifellos beeinflussen Farbschemata unsere Gefühle und wir wollen Nähe statt Distanz schaffen. Damit die Kund/innen sich wohl fühlen und die Räume gerne benutzen, ist das Interieur stets warm. Ein besonderer Clou ist ein Zimmer, das voll und ganz für das Entwickeln und den Austausch von Ideen bestimmt ist. Zwei Arten von Aufenthaltsräumen bieten für alle die richtige Form von Entspannung. Neben den verspielten Räumen, die verschiede Formen von Pausenaktivitäten ermöglichen, wünschte der Besitzer sich auch einen klassischen Ruheraum, welcher der Idee der englischen Zigarrenlounge entlehnt ist. Hier verbindet sich jugendliche Lebensfreude mit Tradition. Das Design soll Spaß machen und ist darauf ausgelegt, die Benutzer/innen zu motivieren und damit Effizienz und Produktivität zu steigern.
Pictures Rent24. Copyright Andreas Friese
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